GFL/EVP-Fraktion bedauert Stadtratsentscheid zum „einheitlichen Zusammenarbeitsmodell“
Die GFL/EVP-Fraktion zeigt sich erfreut darüber, dass die Umsetzung des Integrationsartikels mit der Teilrevision des Schulreglements nach der Verabschiedung im Stadtrat nun an die Hand genommen werden kann. Die Fraktion bedauert hingegen den Entscheid des Stadtrates, die Idee eines gemeinsamen Zusammenarbeitsmodells für alle Stadtberner Schulen in der Oberstufe nicht weiter zu verfolgen. Die Fraktion sah diesen Ansatz als logische Konsequenz der Integration auf der Primarschulstufe.
Die GFL/EVP-Fraktion zeigt sich erfreut darüber, dass die Umsetzung des Integrationsartikels mit der Teilrevision des Schulreglements nach der Verabschiedung im Stadtrat nun an die Hand genommen werden kann.
Auch dass bis zur Totalrevision des Reglements 2012 nun die Idee einer Schulkommission für die ganze Stadt zur Reife gebracht werden kann, wertet die GFL/EVP-Fraktion positiv. Sie sieht darin die Konsequenz der strategischen Aufgaben, welche den Kommissionen neu zugedacht sind: Eine Vereinfachung der Strukturen, welche sich heute im Bereich der Schule sehr kompliziert und bezüglich der Kompetenzen (Schulkommissionen, Volksschulkonferenz, BSS, Schulamt, …) eher schwer durchschaubar zeigt.
Die Fraktion bedauert hingegen den Entscheid des Stadtrates, die Idee eines gemeinsamen Zusammenarbeitsmodells für alle Stadtberner Schulen in der Oberstufe nicht weiter zu verfolgen. Die Fraktion sah diesen Ansatz als logische Konsequenz der Integration auf der Primarschulstufe. Sie sieht den Gedanken der Chancengleichheit, den die Integration ja mitverfolgt, dann umgesetzt, wenn alle Schüler/innen nach dem gleichen Modell auch in der Oberstufe unterrichtet werden. Es mutet seltsam an, wenn der Zufall des Wohnsitzes über die Unterrichtsform auf der Sek.-1-Stufe entscheidet. Heute bedeutet sogar der Umzug von Quartier zu Quartier für die Schüler/innen einen manchmal schwierigen Kulturwechsel. Die GFL/EVP-Fraktion sah in der Idee eines einheitlichen Schulmodells auch die Möglichkeit, in ganz Bern einem integrativen und durchlässigen Modell zum Durchbruch zu verhelfen. Diesen Anspruch erfüllen heute die meisten Schulen noch nicht.
Die weitgehende Auflösung der Kleinklassen, ohne dass ausreichende Zusatzmittel zur Verfügung gestellt werden, werden kooperative Schulmodelle (Manuelmodell) nach Sicht der Fraktion kaum bewältigen können. Die massiven Zusatzbelastungen, die mit diesem Grossratsbeschluss auf die Normalschule zukommt, muss in kooperativen Modellen praktisch ausschliesslich von den Lehrkräften der Realstufe übernommen werden. Dies wird vor allem in Stadtquartieren mit hohen Kleinklassen- und Ausländeranteilen schon in unmittelbarer Zukunft zu untragbaren Personalproblemen bei den Lehrkräften führen. Mit einem integrativeren Modell hätte diese Last auf mehr Schultern verteilt werden können.
Die GFL/EVP-Fraktion hat von Beginn der Diskussion bis heute zur Schlussabstimmung stets dieselben Anliegen vertreten: Auf der Oberstufe bedeutet eine integrativen Schule auch, dass alle Schüler nach dem gleichen Zusammenarbeitsmodell unterrichtet werden. Die grossen Kulturunterschiede von Quartier zu Quartier können zu Unsicherheiten führen. Werden die städtischen Schulen nach einem Modell geführt, können die Schulkommissionen in eine Kommission für die ganze Stadt überführt werden. Dieser Schritt würde auch zur Vereinfachung der Schulstrukturen führen. An diesen Ideen erlauben wir uns weiterzudenken.