Am Sonntag fand die Wahl ins Berner Stadtpräsidium statt, als amtierender Stadtpräsident bin ich dabei hinter Marieke Kruit nur auf dem zweiten Platz gelandet, mit erheblichem Rückstand. Das Ergebnis ist eine Enttäuschung für mich. Angesichts des Leistungsausweises der letzten beiden Legislaturen und der grossen Anerkennung, die mir immer wieder zuteil wurde, hatte ich nicht mit dem Resultat in dieser Deutlichkeit gerechnet. Es ist mir allerdings nicht gelungen, dass die positiven Entwicklungen in unserer Stadt im Wahlkampf auch genügend sichtbar gemacht worden wären.

Das Resultat ist klar, es drückt auch den Willen einer Mehrheit der Stimmberechtigten nach einer Stadtpräsidentin aus. Unter diesen Umständen habe ich mich entschieden darauf zu verzichten, in einen zweiten Wahlgang zu steigen und habe Marieke Kruit zu ihrer erfolgreichen Wahl als erste Stadtpräsidentin von Bern gratuliert. Nun werde ich mich dafür einsetzen, die Übergabe des Stadtpräsidiums an Marieke Kruit rasch und gut vorzubereiten und umzusetzen. Marieke Kruit wird eine sehr gut aufgestellte Präsidialdirektion mit hoch motiviertem Personal vorfinden.

Im Gegensatz zum Stadtpräsidium ist mir die Wahl in den Gemeinderat wieder geglückt. Dafür danke ich meinen Wählerinnen und Wählern sehr. Ich brenne für die Stadt Bern und ich liebe die Arbeit im Gemeinderat, ich freue mich daher, mich vier weitere Jahre im Gemeinderat der Stadt Bern zu engagieren.

Oft werde ich gefragt, ob ich mir die Weiterarbeit an der Seite der neuen Stadtpräsidentin Marieke Kruit vorstellen könne. Das versteht sich von selber. Marieke Kruit und ich haben in den letzten vier Jahren sehr erfolgreich und konstruktiv zusammengearbeitet. Es gibt keinen Grund, warum diese Zusammenarbeit – in je neuen Direktionen – in Zukunft nicht ebenso gut klappen sollte. Ein starker Gemeinderat basiert auf der Qualität der Zusammenarbeit im Team, diesbezüglich bin ich sehr optimistisch.

Nun nutze ich die Gelegenheit, in eine neue Direktion einzusteigen und dort neue Akzente zu setzen, darauf freue ich mich ebenso wie auf die Zusammenarbeit im neu zusammengesetzten Gemeinderat. Und ich denke, dass ich dem neuen Gemeinderat mit meiner Erfahrung eine wichtige Stütze sein kann. Als abtretender Stadtpräsident bin ich dankbar für acht wundervolle Jahre an der Spitze der Stadt Bern, die sich in diesen Jahren dynamisch entwickelt hat und noch grösser, bunter, aktiver, läbiger geworden ist. Ich habe dieses Amt mit grosser Begeisterung und Dankbarkeit wahrgenommen.

Herzlich,
Alec von Graffenried