Gleich an der ersten Sitzung des Stadtrats im neuen Jahr stehen schon die ersten angeregten Diskussionen an. Auslöser ist der vom Gemeinderat beantragte Kredit für die Gebietsentwicklung Chantiers Bern-Ost von 3.3 Millionen Franken. Das Chantiers Bern-Ost umfasst ein Gebiet im Osten von Bern, welches verschiedene Entwicklungsräume vom Wankdorf, übers Kasernenareal und das Galgenfeld bis zum Korridor A6 Süd umfasst – und damit auch das Gebiet, in welchem der Bypass Bern-Ost liegt. Mit dem Bypass wird ein Teil der A6 unterirdisch verlegt. Das heute bestehende Autobahntrassee kann so zu einer Quartier- oder Stadtstrasse umgenutzt und ein durch die Autobahn zerschnittener Stadtteil so repariert werden. Damit die Stadt auf diese Entwicklung Einfluss nehmen kann, müssen entsprechende Ressourcen in der Verwaltung aufgebaut werden. Diskussionspunkt ist allerdings auf wann diese Ressourcen vorhanden sein müssen. Während eine Minderheit der Fraktion dem Gemeinderat folgt und diese Ressourcen bereits jetzt sprechen will, ist die Mehrheit der Fraktion der Ansicht, dass der Gemeinderat zu früh damit unterwegs ist. Die Auftstockung zur Begleitung des Bypasses kommt ab 2026 noch früh genug, die Hälfte des vorgesehenen Kredits kann daher jetzt noch gespart werden. Der Stadtrat folgt mit knapper Mehrheit dem Sparauftrag.

Bis 2024 will die Stadt Bern «Netto Null» bei ihren CO2-Emmissionen erreichen. Der Weg dazu ist in der Energie- und Klimastrategie 2025 in acht Zielvorgaben definiert. Wie der Controllingbericht 2021 feststellt, ist die Stadt dabei aber noch nicht auf Kurs. Das ist beunruhigend, findet die GFL und hat zusammen mit weiteren Parteien in einer Interpellation Antworten verlangt, wie der Gemeinderat zu reagieren gedenkt. Denn es ist klar: der vorgeschlagene Absenkpfad muss eingehalten werden, sonst droht die Stadt, ihr Ziel zu verpassen. Sollte sich zeigen, dass 2025 – wenn die ersten Zwischenziele erreicht werden müssen – die Stadt nicht auf Kurs ist, braucht es einen Plan B. Denn je länger die Stadt damit zuwartet, desto teurer wird es.

Und zu guter Letzt noch die neu verteilten Aufgaben. Lukas Gutzwiller übernimmt von Michu Burkard den Sitz in der Geschäftsprüfungskommission GPK, Mirjam Roder wird Vizepräsidentin der Kommission für Ressourcen, Wirtschaft, Sicherheit und Umwelt RWSU. Herzliche Gratulation an die beiden Gewählten und Merci Michu für deinen Einsatz in der GPK!