Zum wiederholten Mal gelangt die Direktion für Sicherheit, Umwelt und Energie (SUE) von Reto Nause mit einem Nachkredit an den Stadtrat. Nach Schutz und Rettung letzte Woche ist die Reihe nun am Polizeiinspektorat, welche mehr Geld benötigt. Budgetierung scheint nicht die Stärke bürgerlicher Finanzpolitik zu sein. Die GFL ist wenig begeistert davon, muss aber den Nachtragskredit wohl oder übel zähneknirschend akzeptieren.

Einen Nachkredit braucht es auch für die citysoftnet, der Fallführungssoftware des Sozialamtes. Die zusammen mit den Städten Basel und Zürich entwickelte Software weist noch einige Kinderkrankheiten aus; Bern ist die erste Stadt, welche die Software operativ nutzt. Die Probleme führen zu einer erheblichen Mehrbelastung für die Mitarbeitenden des Sozialamtes, zum Nachkredit gibt es aus Sicht der GFL deshalb keine Alternative.

Thema des Abends war aber die Abgabe eines Bauernhauses im Brünnengut an die Stiftung B, um dort ein Jugendhaus zu betreiben. Was aus Sicht der Bürgerlichen ein Verschleudern von Steuergeldern ist, ist für die GFL eine sinnvolle Investition zu fairen Konditionen in die Jugend im Berner Westen. Nicht zuletzt trägt die Stiftung B auch erhebliche Investitionskosten selbst, die so nicht von der Stadt bezahlt werden müssen. Die GFL sprach sich deshalb deutlich für die Abgabe des Bauernhauses im Baurecht aus.

Weniger hitzig diskutiert, aber nicht weniger wichtig sind die Miete von Schulraum im Holliger sowie der Ausbau von Fuss- und Velowegen in Oberbottigen. Mit der Miete von Schulraum für eine Basisstufe in der Überbauung Holliger – wo 300 neue Wohnungen entstehen – kann direkt vor Ort der benötigte Schulraum gesichert werden. Handlungsbedarf besteht auch in Oberbottigen, wo heute an vielen Stellen Velo- und Fusswege – auch auf Schulwegen – fehlen. Es braucht deshalb dringend entsprechende Anpassungen. Zudem spricht sich die GFL auch für reduzierte Geschwindigkeiten im Gebiet aus. In beiden Fällen stellte sich die GFL einstimmig hinter die beiden Vorlagen.