Die GFL/EVP-Fraktion dankt dem Präsidium des Stadtrates für die heutige Klima-Debatte. Sie ist nicht zuletzt ein Zeichen an die zu recht besorgten Jugendlichen, welche seit Monaten regelmässig auf die Strasse gehen um für ihre eigene Zukunft zu demonstrieren – die Klimajugend. Unsere Debatte zeigt – genau wie das Massnahmenpaket des Gemeinderates – dass ihre Anliegen ernst genommen werden.
Der wahre Gradmesser wird aber die Umsetzung sein. Ziele und Massnahmen beschliessen ist einfach. Diese dann wirklich umzusetzen, das braucht Mut. Denn wenn Massnahmen wirklich klimarelevant sein sollen, werden sie kaum so umgesetzt werden können, dass niemand etwas merkt.
Dass dem so ist, merkt die Stadt gerade an der Reaktion der Wirtschaftsverbände der Stadt Bern. Genau an dem Punkt, wo diese realisiert haben, dass es der Stadt ernst ist mit konkreten Massnahmen, haben sie den Zweihänder ausgepackt und machen Stimmung gegen die Stadt – weil diese konkrete Massnahmen, auch zur Verkehrsreduktion in der Innenstadt, vorschlägt. Wir hoffen, dass die Gespräche bald wieder aufgenommen werden – und dass die Wirtschaftsverbände zu verstehen beginnen, dass eine intakte Umwelt, ein intaktes Klima auch die Grundlage für ihre Interessen und wirtschaftliche Erfolge bilden.
Die GFL/EVP-Fraktion ist sich auch bewusst, dass die Klimaproblematik nicht allein ein Problem der Stadt Bern ist. Es betrifft den Kanton Bern, die Kantone, die Schweiz, Europa, die ganze Welt. Deshalb setzen wir uns seit jeher für Nachhaltigkeit und Ökologie ein. Sorgsam mit den Ressourcen umzugehen ist nicht bloss ein Lippenbekenntnis, sondern eine Haltung und eine Lebenseinstellung. Mit unserem Handeln, im Kleinen wie im Grossen, verantworten wir die Zukunft unserer Kinder, unserer Enkel und der kommenden Generationen.
Die GFL/EVP-Fraktion ist sich dessen bewusst. Aus Zielen sollen Massnahmen werden:
1. Der motorisierte Individualverkehr in der Stadt muss weiter reduziert werden, auch durch angepasste Verkehrsführungen, Temporeduktion und ein besseres Mit- und Nebeneinander aller Verkehrsbeteiligten.
2. Nebst der Förderung des Velos, muss ebenfalls der Fussverkehr, die klimaneutralste Fortbewegungsvariante, gefördert werden. Die beiden Mobilitätsformen sollen nicht gegeneinander ausgespielt werden.
3. Die öffentliche Hand, aber auch Private sollen ihre Gebäude energieeffizient bauen oder sanieren. Ein Anreizsystem ist zu prüfen. Auf fossile Heizungssysteme muss verzichtet werden.
4. Gebühren aus den Umweltabgaben sollen 1:1 für klimarelevante Massnahmen eingesetzt werden.
5. Für das Gewerbe, die Handwerker und Zuliefernde der Läden in der Innenstadt brauch es ein Citylogistics-Konzept: es braucht Verteilzentren, neue Verteilstrukturen, Kooperationen und den Umstieg auf CO2-neutrale Fahrzeuge.