Der integrierte Aufgaben- und Finanzplan IAFP ist ein zentrales Planungsinstrument für die städtischen Finanzen. Aufgrund einer Änderung des Geschäftsreglements kann der Stadtrat seit einem Jahr eine Planungserklärung zum IAFP abgeben und damit die Ausrichtung der städtischen Finanzpolitik vorgeben.
Der Finanzplan der Stadt Bern sieht für die Jahre 2012-2014 Defizite in der Grössenordnung von 25 Millionen jährlich vor. Damit würden sich nach Abtragung des altrechtlichen Schuldenberges bis 2014 neue Schulden von 75 Millionen anhäufen. Die GFL/EVP-Fraktion ist damit nicht einverstanden: sie hat deshalb in der Finanzdelegation des Stadtrates eine Planungserklärung eingebracht, die den Gemeinderat beauftragt, für die Jahre 2012-2015 einen Finanzplan vorzulegen, in dem allfällige Defizite innerhalb der Planperiode kompensiert werden.
Für die GFL/EVP-Fraktion sind ausgeglichene Finanzen unter anderem auch ein Gebot der Nachhaltigkeit: es ist ungerecht gegenüber zukünftigen Generationen, Schulden anzuhäufen. Zudem gibt das kantonale Gemeindegesetz vor, dass Bilanzfehlbeträge innerhalb von 8 Jahren kompensiert werden müssen. Schreibt die Stadt Bern in den kommenden Jahren Defizite, wird in späteren Jahren ein ausgeglichener Haushalt nur durch umso schmerzhaftere Einsparungen zu erzielen sein.
Die GFL/EVP-Fraktion macht zudem konkrete Vorschläge, wie der vorliegende Finanzplan verbessert werden kann. Grundsätzlich soll auf den Ausbau von Stabstellen verzichtet werden und Leistungsausbauten sollen in aller Regel nur erfolgen, wenn sie vom kantonalen Lastenausgleich mitfinanziert werden. Für den vorliegenden Finanzplan verlangt die GFL/EVP-Fraktion konkret, dass auf den geplanten Ausbau bei Informationsdienst, Denkmalpflege, Stadtentwicklung und Stadtplanung verzichtet wird.