Der Regierungsrat und GFL-Mitglied Bernhard Pulver hat sich nach reiflichen Überlegungen dazu entschieden, bei den Wiederwahlen im März 2018 nicht mehr anzutreten. Der Vorstand der GFL Stadt Bern bedauert diesen Entscheid sehr, kann die Beweggründe ihres Repräsentanten in der Kantonsregierung aber nachvollziehen. Die GFL wünscht Bernhard Pulver nun noch einen erfolgreichen Schlussspurt im Amt und viel Erholung, Freude und Glück für die Zeit nach seinen zwölf Jahren im Regierungsrat.
 
Die Beweggründe für Bernhard Pulvers Entscheid in seinen eigenen Worten (Redetext):
Jetzt ist es gut und wieder Zeit für etwas anderes
Ich habe mich wie angekündigt über die Sommerferien entschieden, ob ich für eine vierte Amtszeit als Regierungsrat kandidiere oder nicht. Ich möchte Ihnen heute mitteilen, dass ich mich entschieden habe, NICHT noch einmal für eine Amtszeit zu kandidieren.
Ich habe mir den Entscheid gründlich überlegt und dabei ist mir klar geworden, dass zwölf Jahre als Regierungsrat für mich die richtige Zeitspanne sind und deshalb der nächste Sommer – und nicht erst der Sommer 2022 – der richtige Zeitpunkt für einen Wechsel ist. Dies namentlich aus drei Gründen:

  • Zwölf Jahre sind eine abgerundete Zeit für ein Amt als Regierungsrat. Eigentlich bin ich nie davon ausgegangen, länger als zwölf Jahre zu bleiben. Von Zeit zu Zeit braucht es in der Politik einen Wechsel. So ist unser System – zu Recht – angelegt.
  • Man gibt als Regierungsrat immer sehr viel Energie in die Sache und irgendwann ist die Zeit auch wieder gekommen, aufzunehmen und neue Ideen zu tanken. Ich möchte mich wieder auf andere Art engagieren und jetzt ist für mich persönlich der richtige Zeitpunkt, um dies zu tun.
  • Die Arbeit als Erziehungsdirektor ist sehr anstrengend. Der Preis, den man für ein solches Amt zahlt, ist aus meiner Sicht hoch: Privatleben, Freizeit, Wohlbefinden leiden stark. Die Dauerpräsenz laugt aus. Für neue, frische Ideen braucht jeder Mensch nach Jahren so intensiven Engagements und Dauerpräsenz eine Pause zum Durchatmen.

Mir gefällt die Aufgabe als Regierungsrat – das gemeinsame Entwickeln von Lösungen für unseren Kanton – nach wie vor sehr. Ich hätte nie gedacht, dass man auch in einem solchen Amt derart sach- und lösungsorientiert arbeiten kann.
Ich werde sehr gerne meine Erfahrungen in einer anderen Form wieder für das Gemeinwohl und die Menschen einsetzen. Zunächst werde ich mir aber nächsten Sommer ein paar Monate Zeit nehmen, um durchzuatmen, bevor ich neue Aufgaben anpacke. Welches diese Aufgaben sein werden, kann ich Ihnen heute noch nicht sagen.
Ich habe den Eindruck, für die Bildung und Kultur und ganz allgemein für diesen Kanton einige Dinge erreicht zu haben. In den letzten zwölf Jahren habe ich zusammen mit meinen Mitarbeitenden erreicht, dass die Erziehungsdirektion von den Lehrkräften und den Bildungs- und Kulturinstitutionen als kompetenter Partner wahrgenommen wird. Die Wertschätzung für die Arbeit der Lehrkräfte und der Kulturschaffenden in diesem Kanton ist gestiegen. Das wird Bestand haben. Nach 12 Jahren ist aber für mich der Moment gekommen, zu sagen: „Jetzt ist es gut, jetzt ist wieder Zeit für etwas anderes.“
Il y a encore beaucoup de dossiers importants pour les prochains mois et je me réjouis de les attaquer ensemble avec vous. Unter anderem stehen in den nächsten Monaten eine Reihe spannender Themen an und ich freue mich darauf, diese weiterzuführen. Unter anderem sind dies:

  • Strategiediskussion während des Präsidialjahres
  • Strategie Sonderpädagogik
  • Neue Kulturstrategie
  • Abschluss der Vorbereitungen für die Einführung des Lehrplans 21
  • Projektierungsarbeiten Standort Bern und Burgdorf der BFH und der TF Bern und das TecLab

Il me tient à coeur de remercier la population bernoise pour la confiance qu’elle m’a accordée pendant toutes ces années. J’ai essayé de donner tout ce que j’ai pu donner pour le développement de ce beau canton, sa diversité, sa culture, son avenir. J’ai été touché que ma manière de faire la politique a été appréciée autant.
Je vous remercie de votre confiance et je retourne au travail.
Bernhard Pulver, Regierungspräsident, 15. August 2017