An ihrer gestrigen Versammlung haben die anwesenden Mitglieder intensiv über die Abstimmungsvorlagen vom 22. September 2024 diskutiert. Besonderes Gewicht bekam dabei die Tram-Erneuerung im Fischermätteli, respektive die dazu bestehenden Alternativen.

Bus statt Tram ins Fischermätteli
Bereits im Stadtrat hatte sich die GFL-Fraktion für eine Umstellung der Fischermätteli-Linie auf einen Busbetrieb eingesetzt und gefordert, dass zumindest der Variantenentscheid für die zweite Tramachse durch die Altstadt abgewartet wird, bevor aufwändig neue Tramschienen verlegt werden. Die tiefe Auslastung des Trams spricht eher für einen Bus- als für einen Trambetrieb.

Durch den Wechsel zum Bus könnten aufwändige, teure und emmissionsintensive Bauarbeiten deutlich reduziert werden, Stadt und Kanton könnten erhebliche finanzielle Mittel einsparen. Die Nutzer*innen würden von einer erhöhten Taktfrequenz des Busses profitieren und auch für Velofahrer*innen ist ein Busbetrieb deutlich sicherer. Ein Zuwarten auf den Entscheid zur zweiten Tramachse würde es zudem erlauben, für die Wendeproblematik am Bahnhof einfache und pragmatische Lösungen zu finden. Kurz: Ein Busbetrieb hat ohne jegwelchen Abbau des ÖV-Angebots klare Vorteile gegenüber dem Tram, ökologisch und ökonomisch. Sowohl für öV-Nutzer*innen als auch für Velofahrer*innen.

Ja-Parole zu allen weiteren städtischen Vorlagen
Weit weniger Diskussionsbedarf bestand bei den weiteren Vorlagen. Einstimmig Ja sagt die GFL sowohl zur Änderung des Zonenplans für das Goumoëns-Areal und zum Neubau der Schule Weissenbühl wie auch zu den kantonalen Vorlagen rund um den Kantonswechsel von Moutier.

Bei der Revision der beruflichen Vorsorge sprachen sich die Mitglieder der GFL für eine Stimmfreigabe aus. Die Befürwörter*innen betonten den unbestrittenen Reformbedarf und führten ins Feld, dass eine bessere Lösung mit den aktuellen Kräfteverhältnissen im Parlament aktuell kaum möglich ist. Für die Gegner*innen der Revision ist der als ursprüngliche Lösung vorgesehene Kompromissvorschlag der Sozialpartner zu weit verwässert worden.


Fussballplätze für YB auf der Allmend?
In der Stadt mangelt es an Fussballplätzen sowohl für den Breiten- als auch für den Spitzensport. Löst der vorgesehene Campus von YB zwischen Bolligen und Ostermundigen diese Probleme? Und welche Bedürfnisse hat YB bezüglich Trainingsplätzen auf der Grossen Allmend? YB-Verwaltungsrat Marc Brülhart und Christian Franke, Leiter Nachwuchs von YB, zeigten den Anwesenden die Situation aus Sicht des Fussballclubs auf. Verena Näf und Alex Zaugg brachten die Sicht der betroffenen Quartierkommissionen ein.

Die Anwesenden zeigten sich interessiert, aber auch kritisch. So sorgt eine exklusive Nutzung der Fussballfelder für Diskussionen. Genauso, dass die Felder in der Stadt nur der ersten Herren-Mannschaft zur Verfügung stehen würden und die YB-Frauen auf den Campus verschoben würden. Gleichzeitig wird anerkannt, dass der YB-Campus für den Breitensport in der Stadt eine wesentliche Entlastung bringen wird. Nicht zuletzt aber möchte nicht nur YB einen Teil der Allmend für sich beanspruchen, auch für den Anschluss des Autobahnknotens Wankdorf soll ein weiterer Teil der Allmend weichen. Es braucht eine Gesamtsicht, damit die Grosse Allmend als solche für die Allgemeinheit erhalten bleibt.

Die Parolen im Überblick

  • Areal Goumoëns: Änderung des Zonenplans und Teilrevision der Bauordnung: JA
  • Neubau Volksschule Weissenbühl: Baukredit: JA
  • Gesamtsanierung Strassenraum Brunnhof – Fischermätteli: Ausführungskredit: NEIN
  • Änderung der Kantonsverfassung (Kantonswechsel der Gemeinde Moutier: Aufhebung der Amtsbezirke): JA
  • Konkordat über den Wechsel der Gemeinde Moutier zum Kanton Jura: JA
  • Biodiversitätsinitiative: JA
  • Reform der beruflichen Vorsorge: Stimmfreigabe