Mit dem wenn auch knappen Ausgang der Abstimmung um die Initiative „Keine gewalttätigen Demonstrationen!“ hat das Volk – zur Genugtuung der GFL – innert kurzer Zeit zum zweiten Mal eine übertriebene Sicherheitsinitiative „Bach ab geschickt.“

Die niedrige Stimmbeteiligung von 22 % kann dahin gehend interpretiert werden, dass die Stimmenden langsam genug davon haben, zu den ewig gleichen Fragestellungen immer wieder an die Urne gerufen zu werden. Zudem schient, wenn nur ein Fünftel zu diesem Thema überhaupt an die Urne geht, die auch vom Initiativkomitee immer wieder bediente Angst der Bevölkerung nicht so gross zu sein, wie diese es sich wünschen. Allerdings muss die Stimmbeteiligung genau beobachtet werden, denn wenn nur 22% der Stimmberechtigen sich überhaupt an der Urne äussern, so ist das doch bedenklich wenig.

Inhaltlich scheinen die Argumente des Gegenkomitees überzeugt zu haben: Es macht den Anschein, als überwogen die Zweifel an der Praktikabilität des Entfernungsartikels gegenüber der Hoffnung, mit diesem Instrument Gewaltexzesse an Demos kontrollieren zu können. Zudem scheinen einer Mehrheit der Stimmberechtigten die bereits existierenden Gesetzesartikel als genügend – wenn sie denn konsequent durchgesetzt werden.

Nach Ansicht der GFL darf dieses Resultat nicht als Freipass für Demo-Chaoten, Randalierer oder Sachbeschädigungen interpretiert werden. Mit dem Abstimmungsergebnis ist ein kaum unsetzbarer, rein deklarativer Artikel abgelehnt worden. Die über 49% Zustimmung zeigen aber, dass es der Bevölkerung ein Bedürfnis ist, Gewaltexzesse und Sachbeschädigungen an Demos klar zu unterbinden und die Urheber/innen zur Rechenschaft zu ziehen.