Die Grüne Freie Liste der Stadt Bern bedauert den Rücktritt ihres Nationalrats Alec von Graffenried noch vor den Neuwahlen im Herbst 2015. Sein Rücktritt aus persönlichen Gründen kommt für die GFL sehr überraschend. Die GFL wird diesen Frühling eine Nachnomination für die Nationalratswahlen durchführen.
Alec von Graffenried hat sich nicht nur in seiner Mutterpartei, der GFL seit über 20 Jahren mit Herzblut engagiert, er vertrat seit 2007 auch die Grünen im Nationalrat, wo er Mitglied der Kommission für Rechtsfragen ist und diese seit 2014 sogar präsidiert. Im 2011 hat von Graffenried auch für den Ständerat kandidiert, wo er sich im ersten Wahlgang auf dem vierten Platz gut positionierte und damit eine ausgewogene Berner Ständeratsdelegation sicherte.
Neben seiner Arbeit in der Rechtspolitik setzte sich von Graffenried im Nationalrat vor allem für folgende Themen ein: Grüne Energiepolitik, ausgewogene Raumentwicklung, das nachhaltige Bauen, eine breitere internationale Konzernverantwortung und eine allgemeine Dienstpflicht.
Energiepolitisch steht von Graffenried hinter dem AKW-Ausstieg, er setzt sich aber bereits lange für die Grosswasserkraft zum Beispiel an der Grimsel ein, um in der Zukunft über genügend Speicherkapazitäten für die erneuerbare Energieversorgung zu haben.
Auf seine Initiative hin engagierte sich der Bund für die Entwicklung eines Standards im Nachhaltigen Bauen (Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz SNBS). Im Herbst 2014 wurde sein Postulat angenommen, welches den Bundesrat beauftragt, einen Bericht zum Potenzial der baulichen Verdichtung in gut erschlossenen Ortszentren zu unterbreiten. Der Bericht soll aufzeigen, wo die Hemmnisse zum verdichteten Bauen sind und wie die Verdichtung gefördert werden kann.
Im Jahr 2012 wurde sein Postulat „Eine Ruggie-Strategie für die Schweiz“ überwiesen, welches das Konzept der UNO zur Stärkung der Unternehmensverantwortung im Bereich der Menschenrechte für die Schweiz einführen soll. Der Bundesrat arbeitet seither einen Nationalen Aktionsplan aus, der in diesem Frühling veröffentlicht werden soll.
In der Rechtspolitik hat sich von Graffenried für eine Modernisierung des Familienrechts eingesetzt, vor allem für die gemeinsame elterliche Sorge unabhängig vom Zivilstand der Eltern. Diese wurde 2014 zum Regelfall und wird die Gleichstellung von Mann und Frau in diesem Bereich in Zukunft gewährleisten.
Die GFL freut sich, dass Alec von Graffenried trotz des Kürzertretens auf nationaler Ebene weiterhin für eine grüne und lösungsorientierte Politik im Sinne der GFL-Werte „grün – sozial – liberal“ einsteht und dankt ihm herzlich für das bisher Geleistete.