Robin Rieser wird neuer Präsident der GFL
Die GFL hat mit Robin Rieser einen neuen Präsidenten und mit Olivia Matti und Oliver Gross zwei neue Vizepräsident*innen. Die Partei ist somit wieder bestens gerüstet für die Herausforderungen der kommenden Jahre. Die Mitgliederversammlung beschäftigt sich intensiv mit den Projekten im Gaswerkareal und im Weyermannshaus. Während die Partei beim Gaswerkareal die Ja-Parole fasst, spricht sie sich beim Weyermannshaus West für eine Stimmfreigabe aus.
An der gestrigen Mitgliederversammlung der GFL wurde Robin Rieser zum neuen Präsidenten gewählt. Der 34-Jährige arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter für öffentliche Gesundheit bei einem nationalen Gesundheitsverband, führt ein Töpferatelier und ist auch als Crossfit-Coach tätig. «Ich blicke zuversichtlich auf diese Herausforderung, gemeinsam mit einem motivierten Vorstand», freut sich der neu gewählte Parteipräsident.
Zusammen mit dem Präsidium verstärkt die GFL auch Vizepräsidium und Vorstand: Neu ergänzen Olivia Matti und Oliver Gross das Vizepräsidium, Stefan Marti wurde in den Vorstand gewählt. Für Christoph Leuppi und Matthias Humbel war es hingegen die letzte Mitgliederversammlung als Vize- respektive Präsident, sie wurden mit herzlichem Dank für ihr Engagement in den letzten Jahren verabschiedet.
Gaswerkareal im Fokus
Schwerpunktthema bildete die geplante Überbauung auf dem Gaswerkareal. In einem Panel mit Alec von Graffenried, Fabian Bauer (Verantwortlicher Arealentwicklung Stadt Bern) und Oliver Gross wurden Vorteile und Schwachpunkte kritisch diskutiert und gegeneinander abgewogen.
Die Stadt bewegt sich bei solchen Projekten immer wieder in einem Spannungsfeld zwischen (gemeinnützigem) Wohnungsbau und Klima- und Umweltschutz, mit sich teilweise widersprechenden Interessen. Es braucht deshalb eine gründliche Auseinandersetzung mit der Thematik und ein sorgfältiges Abwägen der verschiedenen sozial- und klimapolitischen Argumente. Auch wenn das Projekt diesbezüglich nicht in allen Punkten überzeugt, spricht sich schliesslich doch eine Mehrheit der anwesenden Mitglieder dafür aus.
Stimmfreigabe zur Überbauungsordnung Weyermannshaus West
Kritische Stimmen gibt es auch zur geplanten Überbauung Weyermannshaus West. Bereits im Stadtrat waren die Nicht-Einhaltung der städtischen Biodiversitätsstrategie (15 statt 20 Prozent Biodiversitätsfläche) und die hohe Anzahl Parkplätze (0.35 statt 0.2 Parkplätze pro Wohnung) moniert worden und hatte in einem Rückweisungsantrag der GFL-Fraktion gemündet. Auch bei der Partei-Basis stossen diese Punkte auf Widerstand. In einer engen Abstimmung sprach sie sich schließlich für eine Stimmfreigabe aus.
Auch das städtische Budget sorgte für kritische Voten. Die positive Entwicklung zu den Vorjahren wird zwar anerkannt und begrüsst, geht aber für viele Mitglieder noch zu wenig weit. Zudem fehlt es an Transparenz darüber, wo genau die Stadt die rund 20 Millionen gegenüber dem Finanzplan eingespart hat. Das Ziel muss weiterhin sein, dass die Stadt finanzpolitisch unabhängig bleibt und die Verschuldung im Griff behält – und gegenüber Parlament und Bevölkerung die nötige Transparenz bei der Budgetierung schafft.
Nach eingehender Diskussion aller Geschäfte spricht sich eine Mehrheit der Mitglieder bei allen anderen städtischen Geschäften für eine Ja-Parole aus.
Die Parolen im Überblick:
- Stimmfreigabe zu Überbauungsordnung Weyermannshaus West
- JA zu Gaswerkareal: Zone mit Planungspflicht
- JA zu Brückenkopf West: Zone mit Planungspflicht
- JA zu Gaswerkareal: Abgabe von Land im Baurecht und Verpflichtungskredit
- JA zu Parlamentarische Initiative «Zeitgemässe Finanzkompetenzen für Gemeinderat, Stadtrat und Volk»
- JA zu Verlängerung Mietvertrag Velostation Welle 7
- JA zu Budget 2026 der Stadt Bern
- Stimmfreigabe zur Volksinitiative «Für eine engagierte Schweiz (Service-citoyen-Initiative)»
- JA zur Volksinitiative «Für eine soziale Klimapolitik – steuerlich gerecht finanziert (Initiative für eine Zukunft)»