Die GFL der Stadt Bern stütz den Gemeinderat in seiner Haltung bezüglich der „Sans Papiers“ auf der kleinen Schanze.

Wir unterstützen es, im Umgang mit den da campierenden Menschen und ihren berechtigten Anliegen einen pragmatischen Kurs zu fahren. Eine Konfrontation zur Durchsetzung des „freien Durchgangs auf der Kleinen Schanze“, wie das von bürgerlicher Seite gefordert wurde, lehnen wir ab. Eine polizeiliche Räumung hätte keiner Seite irgendwelche Vorteile gebracht, die durchaus brisante und für die Betroffnen selbst oft kaum tragbare Situation wäre unnötig verschärft worden, ohne dass die Stadt oder die Bürger/innen daraus einen Vorteil hätte ziehen können. Im Gegenteil.

Die Haltung des Gemeinderates, bis Freitag zuzuwarten und dann den Abzug einzufordern macht Sinn. Erstens wird dadurch das Thema „Sans Papiers“ nicht in einer Diskussion über Verhältnismassigkeit oder über Einsatzdoktrinen der Polizei erstickt. Zudem zeigt die Stadt Bern so, dass die Brisanz und Problematik und Thematik erkannt hat und bereit ist, den Betroffen eine Plattform zu bieten, zu informieren und Diskussionen zu ermöglichen.

Ebenso unterstützt die GFL aber auch den Beschluss, dass am Freitag die Kleine Schanze wieder der Bevölkerung zurückgegeben wird. Es darf die Toleranz der Bevölkerung und der Wille zur Auseinandersetzung und Diskussion nicht mit einer lang dauernden Besetzung eines wichtigen Parks der Stadt Belastet werden, weil sonst die Thematik selbst eben in den Hintergrund gerät. Eine befristete und friedliche Besetzung der Kleinen Schanze leistet einen Beitrag zur Debatte über diese Mitmenschen, die in der Schweiz in der Illegalität leben müssen. Eine ebenso friedliche Beendigung derselben sorgt dafür, dass das Thema angemessen und würdig diskutiert und nicht durch unnötige Polizeiaktionen in den Hintergrund gedrängt wird.