GFL beschliesst Stimmfreigabe zu Ersatzneubau im Weyermannshaus
An ihrer Mitgliederversammlung vom 14. Januar 2025 hat die Grüne Freie Liste (GFL) ihre Parolen für das Abstimmungswochenende vom 9. Februar 2025 gefasst. Zudem diskutierten die anwesenden Mitglieder über die städtischen Wahlen. Für die GFL ist klar: Das Verhalten der SP entspricht nicht den Vorstellungen der GFL an eine Bündnispartnerin. Eine Arbeitsgruppe wird in den kommenden Monaten eine Auslegeordnung zur künftigen Ausrichtung der Partei vornehmen.
In einer ausführlichen und offenen Diskussion sprachen sich die anwesenden Mitglieder der GFL an der Mitgliederversammlung vom 14. Januar 2025 über die vergangenen städtischen Wahlen und über das RGM-Bündnis aus. Für Unverständnis sorgte dabei das wiederholte Machtgebaren der SP, welche im schwierig nachvollziehbaren Verhalten bei der Direktionsverteilung gipfelte. Von einer langjährigen Bündnispartnerin innerhalb des Wertebündnis RGM, erwartet die GFL einen respektvollen und partnerschaftlichen Umgang.
SUE als Chance
Die GFL und Alec von Graffenried stören sich dabei ausdrücklich nicht daran, dass dieser im Gemeinderat nun die Direktion SUE (Sicherheit Umwelt Energie) leitet. Gerade für einen grünen Politiker bietet diese Direktion – zusammen mit den motivierten Mitarbeitenden der SUE – enorme Chancen und Entwicklungsmöglichkeiten, um sich in der Umwelt- und Energiepolitik einzubringen.
Arbeitsgruppe wird Perspektiven für die Partei aufzeigen
Die GFL wird nun eine Arbeitsgruppe einsetzen, die mögliche Szenarien für die Zukunft der GFL, innerhalb wie auch ausserhalb von RGM, aufzeigt. Gleichzeitig wird sich die GFL noch stärker auf ihre eigenen Positionen konzentrieren und sich mehr Freiheiten herausnehmen, ohne dabei ihre Funktion als lösungs- und kompromissbereite Brückenbauerin aufzugeben. Dabei stehen die Themen im Vordergrund, zu denen sich die Partei bereits in ihrem Wahlprogramm verpflichtet hat.
Stimmenthaltung zum Weyerli
Am 9. Februar 2025 entscheiden die Stimmbürger*innen über insgesamt sieben Geschäfte. Die Mitglieder der GFL sprechen sich bei sechs davon klar für ein Ja aus – in der Stichfrage zur Berner Solar-Initiative zudem für die Initiative. Im Gegensatz zum verwässerten Gegenvorschlag ermöglicht es die Initiative, das enorme Potential der Solarenergie umfassend auszuschöpfen.
Intensiv diskutiert wurde hingegen der Neubau des Hallenbades und der Kunsteisbahn Weyermannshaus. Zum einen gibt es Vorbehalte darüber, wie ökologisch sinnvoll der Bau von Eisbahnen angesichts der Klimaerwärmung noch ist. Zum anderen zeigten sich die GFL-Mitglieder wenig überzeugt vom vorliegenden Projekt.
So führen der Ersatzneubau des Hallenbades im 2. Stock des Gebäudes sowie die teilweise Bebauung des Daches zu einem erhöhten Materialverbrauch mit dem Einsatz von viel Stahlbeton. Zahlreiche Mitglieder hätten sich eine Lösung gewünscht, die dem Prinzip «Re-use», also Weiterverwendung der vorhandenen Bausubstanz und damit weniger Einsatz von grauer Energie den Vorzug gegeben hätte. Die Mitgliederversammlung sprach sich daher mit knapper Mehrheit (gegen eine Nein-Parole) für eine Stimmfreigabe aus.
Die Parolen im Überblick
- Weiterentwicklung der Schulinformatik: JA
- Ersatzneubau Hallenbad und Kunsteisbahn Weyermannshaus: STIMMFREIGABE
- Stellvertretungsregelung im Stadtrat: JA
- Regionales öffentliches Veloverleihsystem 2026-2033: JA
- Basisstufe Schlossmatt: JA
- Berner Solar-Initiative: 2xJA, Stichfrage: INITIATIVE
- Umweltverantwortungsinitiative: JA